Nach Analysen von BauInfoConsult beruhten im Jahr 2019 15,4 % des Umsatzes der Baubranche auf Fehlerkosten, die sich durch Vermeidung von Fehlplanungen reduzieren ließen. Die dafür nötige Prozesskultur bildet auch die Grundlage für die Nachhaltigkeitsqualität von Gebäuden. Im Seminar werden die Planungs- und Bauprozesse nach BNB über alle Leistungsphasen erörtert und anhand von Praxisbeispielen mögliche Formen und Hilfsmittel dazu vorgestellt.
Der Planungsprozess beginnt mit einer fundierten Bedarfsermittlung und Zielvereinbarung, wobei hier der Einfluss auf Bauwerkseigenschaften, Kosten und Umweltwirkungen am größten ist. Die Komplexität einer nachhaltigen Planung lässt sich am besten mit einem interdisziplinärem Projektteam in den Griff bekommen, das frühzeitig Synergien zu nutzen weiß. Durch die Zusammenarbeit in Form der integralen Planung entstehen in Leistungsphase zwei Konzepte und Varianten, die immer wieder in Optimierungsprozessen münden. In den oberen Leistungsphasen ist besonders entscheidend, die zuvor entwickelten Nachhaltigkeitsziele eindeutig in den Leistungsverzeichnissen zu beschreiben. Einen Schwerpunkt bildet dabei die exakte Darstellung der Materialeigenschaften, um Nachträge zu vermeiden. Es wird eine Systematik im Seminar vorgestellt, die es ermöglicht, dass nur die Bauprodukte ihren Weg auf die Baustelle finden, die den ausgeschriebenen Kriterien genügen. Ferner wird die Prozessqualität hinsichtlich einer wertstoffoptimierten, staub- und lärmarmen Baustelle betrachtet. Abschließend wird auf die Formen der Gebäudedokumentation für die unterschiedlichen späteren Akteure zur optimalen Bewirtschaftung eingegangen.
Seminarschwerpunkte:
- Optimales Planen, um niedrige Lebenszykluskosten und einen langfristigen Mehrwert zu erzielen
- Praxisbezogene Vorstellung der BNB-Kriterien „Prozessqualität“ anhand von BNB-zertifizierten Gebäudebeispielen